・°.o。.Oo°~ Und Schwapp ~ Eine Welle von Vorfreude auf den Frühling 1~°oO.。o.° ・

Sonntag, der 1. März

Fast hätte ich verpennt, dass der Februar vorbei ist. Diesmal hielt der lang ersehnte März überraschend plötzlich Einzug in Namis kleine Welt ~°oO.°o.* 

Als ich am Wohnheimausgang realisierte, dass wir den besagten 1. März haben, da sprintete ich nochmal fix in mein Zimmer um mich für den Tag entsprechend einzudecken – aber was mich genau erwartete, dazu komme ich später…

°oO.。~pon~o.° ・°.~klong~o。.Oo°~tsching~°oO.。o.° ・

Zunächst war wieder ein Tagesausflug an der Reihe. Unser heutiger Pilgerort war Asakusa. Dort steht ein riesig großer, berühmter buddhistische Tempel, der Sensō-ji. Das Gelände bestehend aus dem großen Tempelgebäude, einer Pagode und einer Menge weiterer Häuser solchen Baustils schien so riesig und verwinkelt, dass man sich glatt drin verlaufen könnte. Hinzu kommen die zahlreichen Souvenir-, Krimskrams- und Essens-Stände und nicht zu vergessen die Menschen. Auch, wenn es nicht sehr voll war, so wurde man ständig aus allen Richtungen angerempelt, weil alles und jeder kreuz und quer lief. Wer will da noch Souvenirs kaufen? Dann blieb mein Geldbeutel wenigstens ein Weilchen verschont – aber kaum war Mittag an der Reihe, da musste er dran glauben! ^^ Für die Investition in eine weitere Erfahrung hinsichtlich Japansicher Spezialitäten: Monja und Okonomiyaki. Beides eine Art Omlett. Man sitzt zu viert an einem tiefen Tisch mit einer großen Bratfläche, wählt sich die Zutaten selbst aus (erinnert ein bisschen an Raclette) um sie anschließend auf eine bestimmte Art und Weise zu braten und zusammen zu rühren. Unser Japanischlehrer, Herr Kiyonaga, hatte zu uns in Deutschland noch gemeint, Monja (die Tokyoter Variante von Okonomiyaki) wäre leckerer als das Osakaer Okonomiyaki. Leider kann ich selbst darüber keine Aussage treffen, weil ich einfach alles total lecker fand! ^^ 

°oO.。~schmacko~o.° ・°.o。.O~fatzl~°oO.。o.° ・

Nach diesem Festmahl durchquerten wir die „Orenji-dori“ (Orangen-Straße) auf dem Weg zum Water-bus – zu Deutsch: eine kleine Fähre. Wir erhielten von der Touristenführerin, soweit es unsere Sprachkenntnisse erlaubten, einen kleinen Überblick über sämtliche Arten von Brücken, unter denen wir durchfuhren: gelbe, blaue, rote, grüne, normalfarbige, komische Brücken…Autobahnbrücken…und vieles mehr. Wenn mal nicht unter einer Brücke durchfuhr, konnte man wunderbare Bilder vom Tōkyō-Tower (auf dem wir immer noch nicht waren), der„Rainbow Bridge“ (über die wie am Odaiba-Tag schon gefahren waren), die Tokyoter „Twintowers“, eine Sumo-Halle und seltsame Werbeplakate. Anschließend strandeten wir am Garten des Tokugawa Ileyasu wo wir feststellten, dass japanische Vögel daran erkennbar sind, dass sie hysterisch in der Gegend herum quäcken und quietschen – wirklich! Ich habe die ganze Zeit hier noch kein einziges angenehmes Vogelzwitschern vernommen, mit Ausnahme der Vogelgeräusche, welche mithilfe einiger Bahnhoflautsprecher und an Ampeln (keine Ahnung, ob das Gepfeife ein Vogelgeräusch sein soll) vorgegaukelt werden.

Bild links: ein kleines Rapsfeld mitten in Tokyo. Der Rest des Gartens war nicht so bunt. Ein typisch japanischer, schlicht gehaltener Garten eben.

Bild rechts: Mt. Hinoguchi, eine beeindruckende Größe!


Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits mein Tagesbudge weit überschritten hatte, musste ich mich wider aller Überredungsversuche von Shu zusammenreißen, keine weiteren 500 Yen für eine Teezeremonie auszugeben. Ich wusste, dass ich es bereuen werde…

°oO.。~tschilp~ o.° ・°.o ~ piep ~ 。.Oo°~

Was war so besonders am 1. März?

Ich verbrachte meinen ersten März-Abend in diesem Jahr zusammen mit Shu in Yokohama, wohlbehütet bei einer japanischen Familie. Narumi hatte uns netterweise angeboten bei ihrer Familie für eine Nacht ein „homestay“ zu machen. Sie hat eine Familie wie aus dem Bilderbuch, mit Mutter, Vater und kleinem Bruder, inklusive einem Hund – ein schwarzer Labrador, der kaum einen Mucks von sich gibt, keiner Fliege was zu Leide tun kann und die ganze Zeit total lieb in der Gegend herum guckt. 

Was erwartet einen nun besonderes, wenn man in das Alltagsleben einer Familie reinschnuppert?

 °oO.。o.° ・~°.o。Leckeres Abendbrot!~°oO.。o.° ・O.°~

Zur Vorspeise Yaki-Soba, als Hauptgericht Oden, das ist Japanischer Eintopf mit je nach Art unterschiedlichen Zutaten. Ich entdeckte zwei verschiedene Arten von Kartoffeln, Ei, Hühnerfleisch, eine Art Wurzel und irgendein Lauch-kohlartiges Gemüse. Dazu gab es natürlich Reis. Die Soba wurden auf einem riesigen Bratherd mitten auf dem Tisch gebraten. Der große Oden-Topf wurde anschließend ebenfalls mitten auf dem Tisch platziert. Dann bediente sich jeder und packte sich was in seine Mini-Schüssel/auf seinen Mini-Teller. Dazu gab es Asahi-Bier. ^^ Als wenn der Bauch nicht schon ippai genug wäre, bekam jeder noch ein Magnum-artiges Eis zum Nachtisch.

Bild links: Narumi fasziniert Nami mit dem Inhalt des Oden-Eintopfes

…genug Essen! – dachte man sich, aber beim Homestay kommt man nicht drumherum mit Essen überhäuft zu werden, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. 

 °oO.。o~blubb~.° ・°.o。.Oo°.~ o-furo ~° o O.。~blubb~o.° ・

Neben unserer abendlichen Beschäftigung mit den Wii-Spielen von Ak-kun (Narumis 11-jährigem Brüderchen) hatte jeder einmal das Vergnügen ein o-furo zu nehmen, ein traditionell Japanisches Bad. Das läuft folgendermaßen ab: Man schlüpft ohne alles in die Nasszelle mit der Badewanne. Dort seift man sich außerhalb der Badewanne ein und spült sich mit einer Schüssel voll Wasser die Seife vom Körper. Dann spült man noch fix den Boden mit dem Duschkopf wieder sauber und erst jetzt steigt man in die beheizte Badewanne mit dem 41°C heißen Wasser. Jetzt ist Entspannung angesagt. =o= Das Wasser in der Badewanne wird von allen benutzt, da man ja bereits gewaschen hineinsteigt.

Bild rechts oben: wie man sieht hatten wir Spaß udn wurden auch mit Knabberkram eingedeckt ^^

 °oO.。o.zzZZzZZ° ・°.o。Futon ga futonda!*~.Oo°zzzZZzO.。o.° ・

Wir schliefen in einem Futon. „in“ deshalb, weil sowohl die unterliegende Matratze, als auch die Decke ein Futon ist (die Begriffe dafür hab ich mir leider nicht merken können). Das besondere am Futon ist, dass er zusammengefaltet und im Schrank verstaut werden kann. Das spart eine Menge Platz im engen Yokohama. Im Prinzip liegt man recht hart, sodass einem der Hintern durchaus einschlafen kann, wenn man auf dem Rücken liegt. Davon hab ich aber mix gemerkt. Ich fühlte mich am nächsten Morgen wie frisch aus dem Ei geschlüpft! Warum haben die hier in Japan alle so kuschelige, warme Bettdecken?! Ich will auch!

*banaler japanischer Spruch: „Der Futon flog weg"

°oO.。o~tick~.°.o。Fortsetzung folgt .Oo°~tack~°oO.。o.° ・