~Der Schatz von „Aki-Rabarbera“ ~

Freitag, der 27. Februar…

Es schneite. Mitten in Tōkyō – um genau zu sein in Akihabara (kurz genannt Akiba) sollten sich uns heute ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Nein, es ging uns nicht darum als kleine verkappte Mangafreaks nach Akihabara in das Otaku-Shoppingparadies zu pilgern. Wonach wir suchten, hatte für uns eine noch viel größere Bedeutung. Wir suchten etwas, das war klein, viereckig und zum immer wieder nachschlagen…ein Wörterbuch – kein gewöhnliches Wörterbuch, nein! Ein elektronisches Wörterbuch, welches unsere Handschrift lesen kann. OK, sowas gab es dort überall, danach brauchte man nicht lange suchen. Wir sind aber arme kleine Piraten, welche mit möglichst wenig Investition und großer List ihre bestmögliche Ausbeute machen wollten. 

Unser Kodex: 
„Mitsukeru – kuraberu – negiru“
Unser einziger Hinweis auf den Schatz: ein Artefakt aus altem, bröseligem Papier mit der Aufschrift
„heiliges X bei Apella “
Stimme aus dem Off: Wie albern! U.u‘‘
-
Nami: lässt sich nicht von dem Komentar stören
…Mutig leisteten wir dem stürmischen Aquarius mit unseren Ultra-Schildern Widerstand und behielten dabei einen klaren Durchblick (Bild links: Erik in Kampfaussrüstung, ganz schwer bewaffnet...). Hier und da legten wir an geräuschvoll säuselnder Küste mit noch unerforschter Fauna an und verstauten unsere Waffen, als wir uns der Neutralität des Bodens unter unseren Füßen sicher waren. … 
-
Stimme aus dem Off: Was geht denn jetzt bei dir ab, bist du heut zu oft hingefallen? Dreimal ausrutschen ist ja schon recht viel… OO‘‘
-
Nami: …Wir stießen auf mehrere irreführende Möchtegern-Schätze. Als wir durch das „Wusel Meer“ kreuzten, kaperten wir zwischendurch die „Mister Donut“, vermutlich Gesandte weit entfernter Länder, welche hier in „Aki-Rabarbera“ auf ertragreiches Neuland hofften. Anschließend besprachen wir unsere weiteren Pläne und entwarfen neue Angriffsmechanismen. Schließlich mussten wir Kundschafter entsenden, die sich in den Buchten verteilten um mehrere Erkundungstouren rund um unseren Stützpunkt an der „Aki-Rabarbera-Stationierung“ durchzuführen. Natürlich sorgte ich als Hauptmann dafür, dass jeder zur Orientierung einen Kompass erhielt…
-
Stimme aus dem Off: MOSHI MOSHI*?!
-
Nami: führt ihre Geschichte weiter fort
 …In einem völlig unerwarteten Moment machte der Trupp um meine Wenigkeit aus einem Hinterhalt heraus die überwältigende Entdeckung: Das heilige „X-Sword“, geschmiedet vom allmächtigen „Casio“, gewahrt in einer kleinen Bucht nahe der „Appello-Höhle“ von einem der Wächter einheimischer Abstammung. Mithilfe des „X-Sword“ werden wir von nun an in abgelegenere Welten vorstoßen und unsere Kenntnisse Japonicas erweitern können.
-
Stimme aus dem Off: Ok! Schluss! Aus! Jetzt wollen wir hier mal was klarstellen! >_<
-
Nami: An alle, denen diese Story gefallen hat! Nicht weiter lesen! Das zerstört die ganze Stimmung! >.<‘‘
-
SadO: zu Nami (wie ungelegen, dieser Name) Du bist schon so ein Rabarber du! Ihr kleinen „Piraten“ seid bis zur Akihabara-Station gefahren und habt nach einem preisgünstigen elektronischen Wörterbuch mit Touchpad zum Kanji-Schreiben gesucht. Natürlich geht man dabei nach dem Prinzip „Finden-Vergleichen-Feilschen“ vor. Dieses Artefakt war ne Seite aus einem Memoblock – es soll einen billigen Laden neben einem Apple/Ipod-Shop geben. „Aquarius“…ts! Ihr hattet halt schlechtes Wetter, Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneeregen. Klar kann man sich davor mithilfe durchsichtiger Regenschirme schützen.
Ihr habt euch zwischen den Menschenmassen am Tumult der Anime- und Manga-Geschäfte vorbeigeschummelt und einige Elektroläden abgeklappert, wo ihr eure Schirmchen eingetütet habt. Unerforschte Fauna...sollen das etwa die Otakus*² sein?! Danach habt ihr bei Mister Donut ein zweites kleines Frühstuck eingenommen, komische Spielchen gespielt und Papierservietten zum Origami-Falten zweck entfremdet. Ihr habt euch in 2 Gruppen aufgeteilt und die Japaner besaßen Handys mit Navigationsfunktion, die haben sie definitiv nicht von dir, du orientierungsloses Ding, du! Ihr fandet den beschrieben Laden zufällig in einer Seitenstraße. Das Ding ist kein Schwert, sonder es heißt „EX-WORD“ vom Hersteller Casio. Es kostete 17.800 Yen, war ein Modell von 2008, englisch, ausrangiert und deshalb recht billig (weitere Modelle: 27.800 Yen, 30.000 Yen – aufwärts) –zusätzlich gab es noch kostenlos Hüllen und eine CD zum Deutsch Draufspielen dazu. Mithilfe dieses Wörterbuches hast du bis jetzt lediglich den Schalter für die Lüftung deines Bads identifizieren können…aber vielleicht setzt du das gute Stück ja irgendwann auch mal für sinnvollere Dinge ein. oO
So…damit hätten wir hoffentlich alles geklärt. …

-
Nami: bockig drein guckt. Bla bla bla! 
...Zur Feier unseres Erfolges aßen wir ein Festmahl und sangen Piratenlieder in der Kajüte unter Deck.
-
SadO: Den Kopf schüttelt 
Ihr ward in einer Karaoke-Box…ich sag da jetzt nichts mehr dazu. U.u‘‘
-
Nami: In jedem Falle haben wir unsere eingefrohrenen Gliedmaßen wieder aufgetaut und mächtig viel Spaß gehabt.^^
*"moshi moshi?!"="Hallo?!" (sagen Japaner auch, wenn sie ans Telefon gehen)
*² otaku = Manga-/Anime-Verrückter, Computerfreak, könnte man als Synonym für Nerd verwenden, sie sind eben anders und in Akihabara zu Hauf unterwegs.