~Ein Tag zum Stubenhocken~

Dienstag, der 24. Februar

Heute ist das Wetter immernoch genauso diesig wir am vorangegangenen Tag. Außer einem kurzen Trip quer durch Hiyoshi, um aus dem weit abseits gelegenen OK-Supermarkt und den verschieden Kombinis seinen Einkauf zusammenzusammeln, blieb uns nix anderes übrig als den restlichen Tag essend und J-Dorama guckend in der Küche zu verbringen.

Unser Erik widmete sich dem Postkartenschreiben:

(einmal draufklicken, dann vergrößert sich das Bild)

Als sich der regnerische Tag langsam seinem Ende neigte, versammelten sich immer mehr Regenschirme im Hausflur, damit wir wenigstens auf dem Weg zu unseren Zimmern beim im Slalom Hin- und Herlaufen ein wenig Bewegung bekamen, um uns nicht in herumkullernde Couch potatoes zu verwandeln.

Egal ob draußen veregnet oder sonnig, der Flur behält stehts seinen filmreifen Charme~ 

Nami erklärt Japan ~ Teil 2

~Nomimono – Was trinken Japaner?~

Ein sehr interessantes Kapitel in der Japanischen Lebenskultur. Ich habe ja schon einmal erwähnt, dass sich von der Anzahl her im Prinzip nur 20 Japaner einen Getränkeautomaten teilen müssten. Die heißen und kalten Getränke werden idiotensicher mit roten und blauen Farben markiert und sind in Büchsen, Flaschen oder büchsenähnlichen Flaschen abgefüllt.

Shu vor einem Getränkeautomaten in Shibuya. "Was nehmen wir denn da? - Was ist das eigentlich alles...?"

Japaner sind für ihre Teekultur ja allseits bekannt. Dementsprechend gibt es an den Automaten auch viele verschiedene Teesorten zu kaufen. Nahezu überall begegnet einem o-cha (grüner Tee). In jedem Restaurant kann man neben Leitungswasser auch kostenlos soviel grünen Tee trinken, wie man will. Des weiteren findet man hier eine Menge Kaffee sowie schwarzen Tee. Dann wären da noch diese nicht identifizierbaren Teesorten, mit Holzgeschmack (stand zwar nicht so drauf, aber das hat wirklich so geschmeckt; wenn nun grüner Tee nach Wiese schmeckt, dann gibt es wohl auch die Geschmacksrichtungen Stein, Laub und Moos) oO‘‘ – nein, im Ernst, der grüne Tee ist wirklich 1A! Gesund, löscht den Durst, entzieht dem Körper kein Wasser wie das süße westliche Gedöns und soll sogar Gehirnzellen anregen.

Hier sieht man einen Ausschnitt des Getränkesortiments eines Kombinis - da waren noch drei weitere solcher Regale mit aus meiner Sicht ähnlicher Auswahl

Im mittleren Drittel sieht man verschiedene Teesorten, ringsherum sind da noch ein paar Säfte und Kaffee, den Rest hab ich bis jetzt noch nicht identifizieren können.

Ist man auf bekannte europäische Sachen aus, findet man oft auch Cola oder ähnliches. Aufgepasst, was Aisutii (Eistee) betrifft! Auch wenn in Japan im Prinzip alles fast aus purem Zucker zu bestehen scheint, dieser Aisutii ist NICHT süß! Auch kohlensäurehaltige Getränke sind hier recht rar und vermeindliches Mineralwasser in den meisten Fällen still. Milch gibt es hier übrigens auch - frisch von Hokkaido, der nördlichsten Insel Japans - Ähnliche Verpackung in 1-Literpacks verschiedener Fettgehalte, nur der Nachgeschmack ist ein bisschen anders, aber man gewöhnt sich recht schnell daran.

Bis jetzt hatte ich kaum Gelegenheit, mich mit alkoholischen Getränken in Japan auseinanderzusetzen. Ich hoffe, dass ich dies demnächst bei einem Karaokeabend zusammen mit den Anderen nachholen kann.

Mir ist nur zu Ohren gekommen, dass der allbekannte Sake eher von Männern bevorzugt wird, während mir viele Japanerinnen erzählten, dass sie gerne Bier trinken - hier fühl ich mich wohl!^^ Obwohl ich beim Saketrinken den Männern bestimmt reichlich Konkurrenz bieten könnte. Wissenschaftler haben angeblich herausgefunden, dass den Japanern ein bestimmtes Hormon fehle, welches zum Abbau von Alkohol beiträgt. Ich denke aber, dass Japaner schon allein deshalb nicht so viel vertragen, weil einfach die nötige Menge an Körpersubstanz fehlt. Es gibt ältere Reiseberichte von Europäern, worin Japaner als elfenhafte Gestalten beschrieben werden: alles ist kleiner, niedlicher und zierlicher. Ich muss zugeben, dass das wirklich der Wahrheit entspricht. Aber wer junge Japanerinnen schon einmal auf einmal JRock Konzert herumpoken und head bangen sehen hat (auch wenn der sogenannte Para para-Tanz bei ihnen wirklich putzig und filigran aussieht), der wird von der Beschreibung als "elfenhafte Wesen" wohl eher absehen - dieses Thema könnte einen gesamten einzelnen Post füllen, daher komme ich jetz zurück zum eigenltichen Thema. Japaner haben schon von Natur aus keinen Körperbau, der für große Trinkfestigkeit spricht. Kürzlich stellten wir fest, dass selbst größere Japaner immernoch dieselben Körperumfänge zu besitzen scheinen wie ihre kleineren Kumpanen. Ein Europäer mit Normalgewicht kann sich nur fett vorkommen, wenn er sich zum Bleistift in eine überfüllte U-Bahn quetscht. Vieleicht wird das Gefühl fetter zu sein und mehr Platz zu beanspruchen auch nur dadurch suggeriert, dass die Japaner zu ihm etwas mehr Abstand halten um seine giftigen Dämpfe nicht einzuatmen. OK, das war bissig...aber was sollte man denn denken, wenn der Platz neben einem oft zuletz besetz wird (mit Ausnahme jüngerer Japaner, Betrunkener und wissbegieriger, älterer Leutchen) und sich einige Leute bei der bestmöglichen Gelegenheit von einem wegsetzen. Vieleicht bilde ich mir das Ganze auch nur ein...eigentlich muss man sich, wie Shu sagt, nur der Masse etwas anpassen, ich habs mal ausprobiert. Ob jener Plan funktioniert hat, habe ich leider nicht mitgekriegt....

Da ich inzwischen zum zweiten Mal vom Thema abgekommen bin (wie kam ich eigentlich vom japanischen Alkohol zum Ausländersein in der U-Bahn?), wird wohl nix weltbewegendes mehr zum Thema japanischer Getränke zu sagen sein. Daher werd ich es jetzt den beiden obrigen Gestalten gleichtun und mein Köpfchen auf die kommenden Tage vorbereiten.^^