Nami ~ die Welle personifizierten Chaos' überspült Japan

Wir schreiben den 14. Februar 2009 um ca. 3 Uhr deutsche Zeit: (Japanische Zeit = Dt. Zeit + 8 Std.)

Endlich in Japan eingetroffen und auf ins Getümmel! Am besten mit einer Strichliste in der Hand: „Wie oft schafft es Nami in die falsche Richtung zu rennen oder gar verloren zu gehen? : …“ Und das ganze ohne Handy – die funktionieren hier ja nicht. oO‘‘ Vielleicht sollte man auf die guten alten Walkie Talkies (wie auch immer das nochmal geschrieben wurde) zurückgreifen – wir sind hier ja in Japan, vielleicht gibt’s da welche mit 20 Kilometern Reichweite… Tōkyō ist ja immerhin groß.

Der Flughafen Narita beim Landeanflug

Das haben wir schon am ersten Tag beim Weg vom Narita Flughafen zum Shimoda Wohnheim erfahren. Mit Gepäck im Schlepptau mehrere Stunden Bahnfahrt inklusive zweimaligem Umsteigen – oder doch weniger? – wie auch immer, außer für die ungewöhnlichen Temperaturen von 20°C und der vollkommenen Erschöpfung, weil man bereits ganze 23 Stunden unterwegs ist, ist kaum noch Platz im Kopf, als das man die ganzen Eindrücke aufnehmen und auf sich wirken lassen könnte. Erst will man duschen und dann ins Bett gehen…
Aber Moment! Spätestens bei seinem ersten Besuch im kleinen zimmereigenen Badezimmer wird einem auffallen, dass es wohl noch an einigen lebensnotwendigen Dingen mangelt. oO‘‘ Also, ab in die turbulente, fremde Welt Japans! Heraus gekramt werden die wenigen Japanisch Kenntnisse und versucht diese mithilfe der nach der Reise übrig gebliebenen Hirnleistung verständlich zu artikulieren – auf der Suche nach gewöhnlichem Toilettenpapier…
Das Shimoda Wohnheim

  

unsere Umgebung: je mehr Trubel, desto enger die Straßen. Bürgersteige? - seeehr selten.

aber: es geht auch klein, kuschelig und ruhig. Man achte auf die vielen oberirdischen Strom- und Telefonmasten. Erdbeben gibts hier ja schließlich auch.

Hat man nun einen kleinen kombini (convenience store) gefunden, kann man auch gleich etwas Essbares aufsuchen: Toast, Milch und natürlich Fertignudelsuppen! (muss doch sein, wenn man schon mal in Japan ist) Nur zu schade, dass man anschließend im Wohnheim bemerkt, dass man etwas ganz Elementares vergessen hat: Womit um Himmels Willen soll man denn das Ganze essen, wenn nicht mit den Fingern!? OO

Diese und viele weitere Sorgen sollten aber für diesen ersten Tag links liegen gelassen werden – ich habe ja immerhin noch einen kleinen Plastiklöffel gefunden, den mir der nette Verkäufer in meine Einkaufstüte mit den Fertignudeln gesteckt hat…
Wenn man nun sein Bett („Huch, da is ja noch ein Futon! – welches nehm ich denn jetz? – ach egal, ich nehm beides….“) zurecht gewuselt hat, dann braucht man sich nur noch hinein huscheln und das Licht mit der Fernbedienung auszuschalten. (Es lebe Japan! - In jeder noch so erdenklichen Hinsicht ein Ansporn zum faul werden... :D)

Endlich kann man den Kampf gegen seine schweren Augenlider aufgeben – auf das man so tief schläft, dass man gar nicht erst von dem erlebten Chaos träumen muss, denn das ist ja nur der Anfang...