Dienstag, der 17. Februar - bereits der dritte Tag in Japan
Da wir heute noch einmal Schonfrist hatten und die meiste Zeit des Tages im Wohnheim verbrachten, werde ich mich einmal unserer Unterkunft widmen.
Das Shimoda Wohnheim - Zur einen Hälfte Schlupfloch für internationale Studenten der Keio Universität, zu anderen Hälfte Zuhause von Sportstudenten, diejenigen, welche immer zur allgemeinen Erheiterung beitragen. ^^
Jeder hat hier sein eigenes kleines Einzelzimmer inklusive ständiger Luftzufuhr von Seiten der Balkontür - ob man will oder nicht, so dass man in den Zimmern auch ganz bestimmt keinen Hitzetod stirbt. =.='' Aber es gibt ja noch die gut beheizten gemeinschaftlichen Küchenräume. Da spart man sich ne Menge Heizkosten und hat zusätzlich jedes Mal andere Gesellschaft. Ob Koreaner, Deutsche, Chinesen oder sogar Japaner, da ist viel dabei. Momentan scheinen aus mir unerklärlichen Gründen die Deuschten in der Überzahl...
Des weiteren verfügt jeder in seinem Zimmer über einen eigenen Kühlschrank und ein Bad/eine kleine Nasszelle mit Minibadewanne und Dusche in einem und einer Toilette - ohne Klobürste, aber mit zwei verschiedenen Spülgängen. Oo Das Licht lässt sich ebenfalls regeln, in drei verschiedenen Stufen und ausschlalten, per Fernbedienung; da man sich in dem kleinen Zimmer meistens so weit vom Lichtschalter weg bewegt, dass man ihn praktisch nicht mehr erreichen kann. Natürlich ist da noch die Klimaanlage, die wohl etwas zu viele Kosten verursachen wüde, als dass ich sie benutzen wöllte. Für den Fall der Fälle hat jeder für all diesen Schnickschnack eine Mappe als Gebrauchsanleitung zur Hand.
Wichtigstes Item neben der Suica-Karte (siehe Bild unten) zum Bahnfahren ist die Zimmerkarte. Mit ihr kommt man in das Haus, in sein Zimmer und an seinen Strom. Ohne die bleibt es dunkel im Zimmer. Man kommt nach Hause, öffnet die Tür per Karte und steckt diese anschließend im Zimmer in ein Gerät, erst dann ist der Strom an (Ausnahme ist der dauernd betriebene Kühlschrank). Strom und Wasser werden über ein "Konto" bezahlt, welches in der Eingangshalle regelmäßig aufgeladen werden kann. An der Anzeige im Zimmer kann man jederzeit ablesen, wieviel Yen noch übrig sind bis das Licht ausgeht. Internet ist im Übrigen kostenlos. Man - außer Nami - hat Zugang zum WLan und in jedem Zimmer befindet sich nochmals ein Anschluss. Nur das Lan-Kabel muss man sich selbst kaufen.
Mülltrennung geschieht hier für Japan typisch nach brennbarem und nicht brennbarem Material. Ein Getränkeautomat darf im Wohnheim natürlich auch nicht fehlen (hab mal gehört, in Japan kommt ein Getränkeautomat auf 20 Japaner).
Wäsche waschen und trocknen ist im Erdgeschoss möglich. Neben einer weiteren Küche als Gemeinschaftsraum gibt es dort noch einen sogenannten Studyroom zum lernen - wieder ein Platz zum Stromsparen ^^
links: die Regelung der Klimaanlage, ein bischen komplizierter als die Lichtfernbediehnung, mit mehr Knöpfen und japanischen Zeichen anstelle von Symbolen
rechst: Die Suica-Kard. Sie dient zum Bahnfahren in Tokyo. Man lädt Geld drauf. Danach immer wieder: Einfach abpiepen, Bahn fahren, nochmal piepen und fertig.
Zum Geld Abheben und zum Einkaufen gibt es in der Umgebung eine Menge Kombinis (kleine Supermärkte). Außerdem kann man sich in den schmalen, verschachtelten Gässchen zwischen den kleinen Wohnhäuserchen ringsum hervorragend verlaufen, wenn man auf einen ruhigen Spaziergang aus ist.
Bis zum Bahnhof sind es ca 15 Minuten zu Fuß. Von dort aus fährt man 30 bis 60 Minuten nach Shibuya, bis jetzt unser wichtigster Treffpunkt.
Auch morgen früh um 10 Uhr werden wir wieder dorthin fahren...